Startverhalten des Motors

Service für Benzin Einspritzventile

Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass Kunden trotz überholter Düsen über ein schlechtes Startverhalten des Motors klagen. Doch die Ursache muss nicht bei den Einspritzdüsen liegen. Die hier beschriebenen Fehler können ebenfalls ursächlich sein, und das Startverhalten negativ beeinflussen.

Kapitel 1: Der Benzindruckregler (auch Kraftstoff-Druckregler oder Kraftstoff-Druckdämpfer):

Beispielbild mit BOSCH 0280160249 aus BMW E30 o. E34

Dieses Teil ist eigentlich ein Bypassventil und sitzt in der Regel am Verteilerrohr der Einspritzdüsen. Ohne dieses Ventil würde die Benzinpumpe gar keinen (oder kaum) Druck aufbauen, da das Benzin gleich wieder über den Rücklauf in den Tank zurückbefördert werden würde. Der Standard-Benzindruck beträgt im Leerlauf je nach Modell zwischen 2,5 und 4 bar, bei Tuning auch mal mehr.

Die Druckleitung zum Saugrohr bildet dabei die Referenzleitung, und proportional zum Saugrohrdruck stellt sich der absolute Kraftstoffdruck automatisch durch die Feder ein. Dabei macht es natürlich einen Unterschied, ob man einen Saugmotor oder Turbomotor hat. Aber egal ob nun Über- oder Unterdruck, das Wirkprinzip ist dasselbe. Und diese Wirkung erfolgt rein mechanisch bzw. pneumatisch / hydraulisch, ohne aktiven Regeleingriff von außen wie z.B. durch ein Steuergerät.

Das hat zur Folge, dass die einzige Steuergröße für den sogenannten Kraftstoffdifferenzdruck die Ansteuerzeit der Einspritzventile ist, welche ja durch die DME aktiv beeinflusst wird. Logisch, wäre die Düse ungetaktet offen, fällt der Druck und würde die Düse mit kurzen Taktzeiten getriggert werden, steigt der Druck.

Soviel zur Theorie. In der Praxis ist es passiert, dass ein Kunde mit einem Audi 80 davon überzeugt war, dass die Einspritzventile undicht sind und in den Ansaugtrakt tropfen. Das Auto startete extrem schlecht und roch nach Benzin, von den Symptomen her könnte das also passen.

Bei der Demontage der Düsen stellte der Kunde dann aber fest, dass aus dem kleinen Gummischlauch (die Druckleitung zum Saugrohr) Benzin geflossen ist, was ja eigentlich nicht sein kann, schließlich ist das eine reine Luftleitung. Nachdem er den Benzindruckregler gegen ein Neuteil getauscht hatte, startete der Audi 80 wieder ganz normal und das Problem war gelöst.

Ergo: Einfach mal den kleinen Gummischlauch abziehen, und schauen ob da Benzin austritt.

Der hier abgebildete Benzindruckregler hat ein Rückschlagventil. Dieses kann natürlich ebenfalls undicht sein, und damit verhindern, dass sich der Druck im Verteilerrohr hält.

Ob der Druck hält oder nicht kann man relativ einfach mit einer Druck- und Unterdruckpumpe testen, wie z.B. der KS Tools Artikel-Nr.: 150.1901. Wie das geht sieht man hier: https://youtu.be/Ql3DO4yFDWQ