Genauso wie ich, ist mein E36 etwas in die Jahre gekommen. Was mich mit ihm verbindet ist eine gewisse Sentimentalität, denn er ist seit 1997 mein treuer Begleiter, auch wenn er mich schon drei mal fast umgebracht hätte, einmal im sturzbachartigen Regen auf dem südlichen Berliner Ring, mehrfacher Dreher über 3 Spuren, weil die Längslenkerlager hinten völlig ausgeschlagen waren, und dann am Wippermann / Eschbach auf der Nordschleife, aber da war ich selber Schuld. Und dann hat es auch noch den Träger des Längslenkerlagers heraus gerissen, weil die Schweißpunkte verrostet waren (Bilder siehe unten). Jedes mal ohne Einschlag, zum Glück!
Geboren wurde der E36 am 18. Juni 1996 in München als 316i mit Buchhalteraustattung, also lediglich:
– S401 Schiebedach elektrisch
– S410 elektrische Fensterheber vorn
– S428 Warndreieck und Verbandskasten
– S465 Durchladesystem (das ist extrem praktisch)
– S498 Kopfstützen hinten
– S651 Radio BMW Reverse RDS (mit Kassettendeck)
– S302 Alarm system
– S320 Entfall Modell-Schriftzug (beim 316i auch peinlich)
– S340 Gepäcksicherung (schwarze Gummistreifen)
– S801 Länderausführung Germany/Austria
– S303 cosmos-schwarz
Die Ausstattung war so ziemlich das Erste, was ich angegangen bin, und zwar mit den 90iger Jahren typischen „Veredlungen“ wie zum Beispiel Clarion Radio, Rockford-Fosgate Subwoofer, offener K&N Luftfilter, ein billiges Sportfahrwerk, Doppelrohr-Auspuffblende, Umbau auf Scheibenbremse hinten (ja, der 316i hatte Trommelbremse!) usw.
Im Jahr 2001 hatte ich von den 75kW bzw. 102 PS genug, und suchte nach einem Nachfolger mit M52 Motor, oder noch besser gleich E36 M3. Meine Ansprüche waren hoch, mein Geldbeutel war klein, und als ich im BMW-Treff Forum auf das Inserat eines gewissen Mr. Blendy gestoßen bin, war mir klar war zu tun war. Der User baute seinen 323i (Baujahr 1998) auf M3 um, und hatte die gesamte Driveline für 5000 DM (das war noch zu DM Zeiten) im Forum inseriert. Also bin ich damals mit dem E36 meines Vaters, mit meinem Vater und einem Anhänger ins Altmühltal gefahren, und habe das alles abgeholt. Der Hänger war gut beladen. Da ich damals leider noch nicht so versiert im Schrauben war, habe ich den Umbau bei der Firma Streiber & Beetz am Waidmannsluster Damm in Berlin Reinickendorf machen lassen. Das hat auch nochmal 10.000 DM gekostet. Naja, kurz mal rechnen, das waren also 15.000 DM + 10.000 DM Zeitwert. Für 28.000 DM stand damals ein E36 M3 GT beim Fähnchenhändler, und der wäre heute ein Vermögen wert, aber denken wir darüber bitte nicht weiter nach…
So lebten wir von 1997 bis 2006 in wilder Ehe, doch dann kam ein Nebenbuhler in sein Leben, der ihn zum Dasein als Winterauto degradierte, nämlich eine technoviolette M3 3.2 Limousine mit gerade mal 20.000 km auf dem Tacho.

Die E36 Preise waren damals am Boden, so kostete der M3 gerade mal 16.400 €. Aber um den geht es ja heute garnicht. Ein kleiner Fakt am Rande, diesen M3 habe ich im Jahr 2016 verkauft und heute ist er teil der BMW Classic, welche ihn angekauft haben. Neulich hab eich ihn bei Insta wieder gesehen: https://www.instagram.com/p/DQ4cQu8kvNY/

Mein treuer Begleiter wurde nun Sommer für Sommer in den Sommerschlaf geschickt, und die Salzkristalle konnten ungestört ihre Wirkung entfalten. So viel zur Vorgeschichte. Hier folgt nun immer wieder mal ein Update, wie ich die Spuren jahrelangen Wintereinsatzes zu beseitigen versuche, und meinem geliebten E36 ein zweites Leben schenken möchte.








